Den Umzug aufgrund der Rasensanierung im eigenen Stadion am Zoo hat der Wuppertaler SV erfolgreich gemeistert. Im ersten von insgesamt drei „Heimspielen“, die die Blau-Roten im Stadion Niederrhein in Oberhausen austragen werden, siegte die Mannschaft von Hüzeyfe Dogan verdient mit 4:1.
Der WSV-Coach hatte seine Mannschaft vor den Siegenern gewarnt, auch wenn sich diese nach der Saison aus der Regionalliga zurückziehen werden: „Wir haben den Gegner zu keinem Zeitpunkt unterschätzt. Wir wussten im Vorfeld, dass Kaan-Marienborn ein starker Gegner ist. Das beweist auch die Tabelle. Es ist kein Glück, dass sie da oben stehen. Das ist als Aufsteiger schon sehr beachtlich. Daher habe ich der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass es nur über Konzentration, Wille und Leistung mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit geht.“
Diese Attribute zeigte der WSV vor allem in Durchgang eins, was mit Toren durch Kevin Hagemann und Serhat Semih Güler belohnt wurde: „Wir hatten in den Abläufen eine gute Struktur. Mit tiefen Läufen hinter die gegnerische Abwehr waren wir in der ersten Halbzeit erfolgreich.“ Doch im zweiten Durchgang stand die Partie auf der Kippe, da den Gästen vier Minuten nach Wiederanpfiff der Anschlusstreffer gelang: „Für meine Begriffe fiel das Gegentor viel zu einfach. Das darf nicht passieren. Genau zu der Zeit wollten wir keinen Treffer kassieren“, ärgerte sich Dogan.
Zum Schluss fanden die Bergischen dann aber wieder zur alten Dominanz zurück und machten durch Tore von Justus Henke und Roman Prokoph den Sack zu. Obwohl der WSV damit auf dem Papier einen Heimsieg holte, fühlte sich dies vor 326 Zuschauern nicht so an: „Ja, wir hatten einige Zuschauer hier. Es waren auch alles WSV-Fans auf der Tribüne. Das war schon okay. Aber es fühlte sich natürlich nach einem Auswärtsspiel an“, beschrieb Dogan.
Wuppertaler SV: Patzler – Hanke, Henke, Schweers (75. Montag), Salau – Müller, Demming, Peitz, Hagemann (85. Rama) – Güler (85. Prokoph), Stiepermann (78. D´Hone)
1. FC Kaan-Marienborn: Jendrusch – Tuncer, Pjetrovic, Schlosser – Pazurek (76. Hoffmann), Scheld (85. Bender), Scepanik, Kyere (46. Waldrich), Tsuda (36. Krumm) – Hammel, Wirtz
Schiedsrichter: Tobias Esch
Tore: 1:0 Hagemann (9.), 2:0 Güler (14.), 2:1 Wirtz (49.), 3:1 Henke (75.), 4:1 Prokoph (91.)
Gelbe Karten: Scheld, Pjetrovic, Tuncer
Zuschauer: 326
Sein Gegenüber, Thorsten Nehrbauer, zeigte sich nach Spielende als fairer Verlierer: „Der Qualitätsunterschied war leider zu groß.“ Er betonte, dass der bevorstehende Rückzug der ersten Mannschaft einige Wunden hinterlassen hat: „Die Jungs versuchen natürlich im Moment ihr Bestes zu geben und sind sicherlich in einer mentalen Situation, wo ihnen alles weggerissen worden ist: teilweise Arbeit von über zwei Jahren.“
Nehrbauer weiter: „Das merkt man natürlich in gewissen Situationen. Vor allem wenn wir negative Erlebnisse erfahren, ist es so, dass das absolute Aufbäumen, was die Mannschaft eigentlich bisher ausgemacht hat, im Moment fehlt.